Wege nach der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf
Rechtzeitig vor Beendigung des Schuljahres hatte die Ökumenische Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr e.V. zu einer Info-Veranstaltung in die Räume des Mehrgenerationenhauses in Bad Neuenahr eingeladen.
Zielgruppe waren Eltern und ihre Kinder, die in diesem oder dem nächsten Jahr die Schule beenden.
Da in den Herkunftsländern ganz andere Voraussetzungen und Bedingungen für den Eintritt in das Berufsleben üblich sind, herrscht weitgehende Unkenntnis über die duale Ausbildung und die anschließenden Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zu einem Studium in Deutschland.
Claudia Wildermann, Ausbildungsberaterin der Handwerkskammer Koblenz, informierte ausführlich über Berufe mit Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk. Ihr Vortrag wurde unterstützt durch eine ansprechend gestaltete Powerpoint-Präsentation.
Werner Rex, der Vorsitzende der ÖFH, steuerte eine Liste von aktuellen Ausbildungsberufen im Kreis Ahrweiler bei, für die alle noch Bewerbungen möglich waren. Nützliche Web-Adressen für die eigene Recherche und Info-Hefte über Bewerbungsverfahren lagen zur Mitnahme bereit.
Mit der Unterstützung durch Übersetzer für Arabisch und Ukrainisch konnten die Fragen der Eltern und ihrer Kinder beantwortet werden.
Sowohl Frau Wildermann als auch Herr Rex, der in seinem früheren Beruf als Lehrer an einem Kölner Gymnasium in der Beratung zu Studium und Beruf tätig war, stellten sich für weitere Beratungen nach Absprache zur Verfügung.
Werner Rex musste in der Folgezeit während seiner Beratungstätigkeit feststellen, dass eine größere Zahl von zugereisten Schülerinnen und Schülern, die nach ihrer Ankunft im Kreis als Seiteneinsteiger einer Schule zugewiesen wurden, auch nach über zwei Jahren noch immer nicht über die nötigen Deutschkenntnisse verfügen, um einen qualifizierten Schulabschluss erreichen zu können. Damit ist dann auch keine anschließende Ausbildung möglich. Dies betrifft vor allem Kinder aus der Ukraine, die nach dem Beginn des Krieges mit ihren Eltern im Kreis Ahrweiler eine Zuflucht gefunden haben.
Nach weiteren Recherchen musste er feststellen, dass nur wenige Schulen der Sekundarstufe I einen erforderlichen zusätzlichen Deutschunterricht für diese Schülerinnen und Schüler eingerichtet haben, so wie es die Verwaltungsvorschrift des zuständigen Ministeriums vorsieht. Mit Unterstützung der Kreisverwaltung soll nun erstmal die genaue Anzahl dieser Schülerinnen und Schüler ermittelt werden, um dann sobald wie möglich diesem Mangel abhelfen zu können.