Werner Rex, 1. Vorsitzender, stellte sowohl die aktuelle Situation des Vereins als auch die Entwicklungen im Jahr 2019 dar. Dabei waren zwei Punkte von besonderer Bedeutung.
Die ÖFH wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU gefördert. Die dafür notwendige Anzahl an Beratungen wurde bei weitem übertroffen. Hinzu kamen noch mehr als 100 Men¬schen mit einer Duldung. Die Asylverfahrensberatung, eigentlich die Hauptaufgabe der ÖFH, wird mittler¬weile ausschließlich in den Erstaufnahmeeinrichtungen vom BAMF (Bundesamt für Migration und Flücht¬linge) selbst durchgeführt. Flüchtlinge, die dem Landkreis Ahrweiler zugewiesen werden, sind jedoch in der Mehrzahl der Fälle bereits abgelehnt und benötigen Unterstützung im Klageverfahren und allen Belangen des täglichen Lebens. So hat sich die Arbeit der ÖFH inhaltlich stark verändert.
„Wir sind“ so Werner Rex, „mittlerweile mehr ein Rettungs- als ein Beratungsverein.“
Der zweite wesentliche Punkt waren die Finanzen des Vereins. Schatzmeister Rolf Nelles präsentierte über¬sichtlich und nachvollziehbar die Bilanz sowie die Einnahmen- und Ausgabensituation. Mit den vorgestellten Zah¬len, die das Ergebnis vorausschauenden und vorsichtigen Wirtschaftens sind, waren die Mitglieder hoch¬zufrieden. Der Antrag auf Entlastung des Vorstandes war da nur noch eine Formsache. Die Entlassung wurde einstimmig erteilt.
Zu den eher kostenintensiven Projekten der ÖFH gehört PFIFFIG (Projekt Flüchtlinge als Fachkräfte in Firmen integrieren). Die ÖFH begleitet und unterstützt zehn afrikanische junge Männer, die als Minderjährige nach Deutschland gekommen sind, in ihrem Bemühen, erfolgreich eine Ausbildung zu absolvieren. Das Pro¬jekt läuft schon seit 2018. Während es anfangs ausschließlich aus Spendenmitteln finanziert wurde, erhielt die ÖFH im Jahr 2020 einen Zuschuss der Deutschen Postcode Lotterie. Damit und mit eigenen Mitteln ist die Fortführung des Projektes bis auf weiteres gesichert.
„Dass alle Jungs in den vergangenen zwei Jahren bei der Stange geblieben sind, freut uns sehr!“, sagt Gabrie¬le Weber, die die sozialpädagogische Begleitung des Projektes in Händen hat.
Das ist sicher auch ein Verdienst der fünf ehrenamtlichen Nachhilfelehrkräfte und der Ausbildungsbetriebe, die ebenfalls alle von Anfang an dabei sind.
Am Ende der Mitgliederversammlung verabschiedete der 1. Vorsitzende Jessica Ulrich. Sie war fünf Jahre lang Stimme und Gesicht der ÖFH. Viele Erstkontakte liefen über sie am Telefon oder im persönlichen Gespräch. Ihren Arbeitseinsatz, der oft weit über das vertraglich vorgesehene Maße hinausging, ihre Fachkompetenz , ihre herzliche Art und ihre Freundlichkeit dankten ihr die Anwesenden mit Applaus und persönlichen Worten.
Anschließend stellte Werner Rex ihre Nachfolgerin Sarah Esser vor. Sie konnte schon von Jessica Ulrich, die in die Kreisverwaltung wechselt, eingearbeitet werden.